Hidden Champion Übernahme
Prickelnde Geschäfte mit Wasser
Im vergangenen Jahr kam es zu einer bemerkenswerten Übernahme in der Wasserbranche. Dabei wanderte das österreichische Unternehmen Triple A unter das Dach des amerikanischen Konzerns Culligan. Triple A hat seit rund 30 Jahren Trinkwasserkompetenz aufgebaut. Das Unternehmen war auf dem Markt vor allem für Wasserspender und die Marke aqua alpina bekannt. Anfang 2024 erfolgte das Rebranding, seither firmiert man unter dem neuen Namen Culligan Austria. Rund 11.000 Betriebe und 3.200 Privathaushalte sind aktuell Culligan Austria Kunden. Mittlerweile zählt das ursprünglich aus der Greiner Gruppe in Kremsmünster hervorgegangene Unternehmen 170 Mitarbeitende. Im Jahr 2023 wurde ein Umsatz von knapp 20 Millionen Euro erzielt. „Mit der Übernahme durch den Weltmarktführer für nachhaltige Trinkwasserlösungen baut das Unternehmen nicht nur seine nationale Marktführerschaft aus, sondern holt auch amerikanisches Technologie-Know-how auf den heimischen Wassermarkt“, betont Culligan Austria in einer Aussendung die Vorteile der Übernahme.
Still oder prickelnd - Miete oder Kauf
Wasserspender kannte man in Österreich lange Zeit nur aus amerikanischen Fernsehserien. Seit einigen Jahren haben sie sich aber auch hierzulande stark verbreitet. Und wenn man einen solchen Wasserspender nutzt, stammt er ziemlich sicher von Triple A bzw. mittlerweile Culligan Austria, denn der Marktanteil bei frei stehenden Wassertankspendern in Österreich liege bei 95 Prozent, so das Unternehmen. Die Geräte finden vorwiegend in stark frequentierten Gebäuden oder an Plätzen Verwendung, wo die Trinkwasserversorgung Herausforderungen birgt – etwa auf Baustellen, in großen Produktionshallen oder auf Messen, aber auch in Wartebereichen von Unternehmen, Behörden oder Gesundheitseinrichtungen. Ganz anders ist die Situation dort, wo Leitungswasser sprudelt, doch auch dafür hat man bei Culligan Produkte: „In Unternehmen und Haushalten geht der Trend stark in Richtung leitungsgebundener Lösungen. Diese werden von uns als Standgeräte oder Multifunktionsarmaturen angeboten. Unser Marktanteil beträgt hier rund 75 Prozent“, erklärt Culligan Austria Geschäftsführer, Robert Stolz. Die Geräte, die gekauft oder angemietet werden können, werden direkt mit der Wasserleitung verbunden und regelmäßig gewartet. Auf Knopfdruck liefern sie gefiltertes, gekühltes, heißes, stilles oder prickelndes Wasser.
Amerikanische Technologie trifft auf österreichische Wasserqualität
In allen leitungsgebundenen Geräten von Culligan Austria sind Filtersysteme verbaut, deren Aufgabe es ist, dem Wasser Kalk und andere unerwünschte Stoffe zu entziehen und dabei wertvolle Mineralstoffe zu erhalten. „Durch die Übernahme von Culligan International haben wir vor allem eines gewonnen – Technologie-Wissen“, berichtet Stolz. „Unsere innovative Firewall UV-Wasserfilter-Technologie und die spezielle, antimikrobielle Beschichtung, mit der unsere neuen Geräte ausgestattet sind, garantieren 99,9 Prozent keimfreies Wasser. Denn auch wenn Österreich grundsätzlich als Land mit hervorragender Trinkwasserqualität gilt, trifft das keineswegs auf alle Regionen gleichermaßen zu. Unser Leitungswasser kann durch Nitrate und vor allem alte, verschmutzte Leitungen belastet sein und auch Mikroplastik im Grundwasser stellt ein immer größeres Problem dar“, so der Wasserexperte.
Kampf dem Plastikmüll
Ein Thema, das man bei Culligan Austria forciert, ist die Wiederbefüllung der Wasserbehälter und damit die Vermeidung von Plastikflaschen. Erklärtes Unternehmensziel ist die vollständige Vermeidung von Einweggebinden für Wasser in Unternehmen, Privathaushalten und der Gastronomie. „Mit jedem leitungsgebundenen Wasserspender können jährlich bis zu 1.440 Einwegplastikflaschen eingespart werden“, informiert der Culligan Geschäftsführer und betont: „Wir sind überzeugt, dass diese Art der Wasseraufbereitung die Zukunft ist, denn sie verfolgt einen Zero-Waste-Ansatz und damit eine massive Reduktion des CO₂-Fußabdrucks. Immer mehr Menschen verzichten auf Einweggebinde. Das kommende Pfand auf Plastikflaschen wird diese Entwicklung auf jeden Fall weiter befeuern. Vor allem, weil sich auch Unternehmen verstärkt mit der Thematik auseinandersetzen werden müssen.“ Bereits seit 2007 besitzt das Unternehmen eine Abfüllanlage im Herzen der Seckauer Tauern. Am dortigen Betriebsstandort in Thalheim wird das Wasser für die frei stehenden Wassertankspender kontrolliert und abgefüllt. Seit 2023 erfolgt sowohl das Abfüllen als auch die Reinigung der bis zu 80-mal wiederbefüllbaren 19-Liter-Kanister emissionsfrei, wodurch laut Unternehmen jährlich rund 30.000 Liter Heizöl eingespart werden.